Angebot

Rechtsmedizinische Ambulanz/ Opferambulanz am Institut für Rechtsmedizin Rostock

Die im Jahr 2010 eingerichtete rechtsmedizinische Ambulanz bietet die Möglichkeit, gewaltbedingte Befundmuster kostenfrei gerichtsfest dokumentieren und mitbeurteilen zu lassen. Das Angebot richtet sich sowohl an Privatpersonen und Berufsgruppen, die mit Betroffenen von Gewalt arbeiten, Netzwerkpartner:innen im Kinderschutz, Jugendämter als auch an behandelnde niedergelassene Ärzt:innen und Kliniker:innen, die für ihre Patient:innen eine professionelle Befunddokumentation wünschen. Die Untersuchungen finden nach Voranmeldung im Institut für Rechtsmedizin statt. Im Bedarfsfall ist eine individuelle Planung der Untersuchung im gesamten Einzugsgebiet möglich.

 

Die rechtsmedizinische Untersuchung

Der Ablauf einer rechtsmedizinischen Untersuchung richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten und den Bedürfnissen der Betroffenen. Die Körperoberfläche wird in Augenschein genommen, Befunde werden sachgerecht dokumentiert. Beim Verdacht auf sexualisierte Gewalt werden kooperierende Ärzt:innen anderer Fachrichtungen einbezogen. Mit den gefertigten Fotografien und Notizen ist es möglich, ein gerichtsverwertbares Gutachten inklusive Befundinterpretation zu erstellen, wenn dies im Straf- oder Zivilverfahren erforderlich und durch die Untersuchten gewünscht wird.

Somit wird den Betroffenen Zeit verschafft, ihre Handlungsoptionen, z. B. die Möglichkeit einer Strafanzeige, abzuwägen, ohne dass die gewaltbedingten Befunde als Beweismittel „mit der Zeit“ verloren gehen.

Aufbewahrt werden die erhobenen Daten zeitlich unbegrenzt und vertraulich im Archiv des rechtsmedizinischen Institutes. Nach der Untersuchung erhalten die Betroffenen eine Bestätigung der erfolgten Befunddokumentation mit dem Aktenzeichen und den Empfehlungen zum weiteren Vorgehen. Weitere Unterstützungsangebote und Ansprechpartner:innen im Hilfsnetzwerk können auf Wunsch vermittelt werden.